Wurde ein neuer Parkettboden verlegt, muss dieser vor der ersten Oberflächenbehandlung geschliffen werden, damit der Boden eben und aufnahmefähig ist. (Dies gilt natürlich nicht für Fertigparkett und andere Parkette, die schon im Werk oberflächenbehandelt worden sind.) Aber auch bei einer Parkettrenovierung muss der Boden geschliffen werden um alte Pflegebestände von Öl oder Lack und Abnutzungsspuren oder Flecken zu beseitigen. So kann das Parkett erneuert werden und es sieht nach der Oberflächenbehandlung wieder aus wie neu. Parkett und Dielenboden sind zudem die einzigen Böden, die komplett revoniert werden können. Wie oft ein solcher Boden abgeschliffen werden kann hängt von seiner Echtholz-Stärke ab. Bei einer Renovierung verliert der Boden etwa 0,5 mm seiner Nutzschicht.
Da das Schleifen von Parkett keine einfache Angelegenheit ist, muss vorher entschieden werden, ob man sich die Arbeit zutraut oder lieber einen Fachmann damit beauftragt. Mehrere Punkte müssen hier beachtet werden. Holzschleifmaschinen sind sehr schwer. Der Schleifstaub, der dabei entsteht ist gesundheitsschädigend und muss fortwährend abgesaugt werden. Auch die beste Anleitung kann Übung und Erfahrung eines Handwerkers nicht ersetzen. Sollte man sich dennoch dafür entscheiden einen Schleifgang auszuprobieren, eignet sich hierfür der Grundschliff. Für die Arbeit müssen die richtigen Materialien besorgt werden: Nötige Maschinen, Werkzeug, Schleifmittel, Arbeitsschutz und Pflegeprodukte für die Oberfläche. Die Schleifmaschinen können im Baumarkt oder Fachhändlern ausgeliehen werden.
Eine Parkettrenovierung ist eine eher aufwändige Sache. Es sind mehrere Schleifgänge erforderlich. Zuerst müssen aber die richtigen Produkte besorgt werden. Dafür muss man natürlich wissen um was für eine Art Parkett es sich handelt und wie man die Oberfläche behandeln möchte. Auch der Raum muss vorbereitet werden. Er sollte leer sein und gefegt sowie gesaugt werden. Desweiteren dürfen keine Nägel herausstehen, da sie sonst auch mitgeschliffen werden könnten und in Verbindung mit Schleifspan Hitze möglicherweise eine Entzündung zur Folge hätten. Außerdem sollten alle Sockelleisten entfernt werden, damit der Boden vollständig geschliffen werden kann.
Ausreichender Arbeitsschutz ist auch sehr wichtig. Die Ohren sollten geschützt, Arbeitshandschuhe angezogen und festes Schuhwerk getragen werden.
Für den Grundschliff wird ein grobes Schleifmittel (etwa P 36) verwendet. Ziel ist es die Überstände zwischen den einzelnen Lamellen zu ebnen und Farbreste zu beseitigen. Es wird diagonal zur Holzfaserrichtung geschliffen. Ist der gesamt Boden grob geschliffen, muss er mit einem Staubsauger gereinigt werden.
Nun folgt der Mittelschliff. Dieser soll das Schleifbild verfeinern, weswegen auch ein feinerer Schleifteller (P 80) verwendet wird. Die Schleifrichtung wird um 90° versetzt. Hat die Oberfläche nach diesem Durchgang (feine) Risse, müssen diese mit Fugenkitt ausgefüllt werden, bevor der nächste Schleifgang erfolgt. Um ein möglichst natürliches Gesamtbild zu erzeugen, kann die Holzkittlösung mit Schleifstaub vermischt werden.
Danach folgt der letzte Schleifgang: Der Feinschliff. Die Arbeitsrichtung ist von der verwendeten Maschine abhänig. Mit einer Walzenschleifmaschine sollte man quer zum Lichteinfall, mit einer Bandschleifmaschine mit dem Licht schleifen.
Noch vor dem letzten Schleifgang werden Ecken und Ränder geschliffen. Dafür kann ein Tellerrandschleifer benutzt werden. Die Körnung entspricht jeweils der des Schleifgangs. Dabei sollte man darauf achten, dass der Übergang zwischen Rand und Innenfläche ebenmäßig ist.
Sind alle Schleifvorgänge beendet, muss der Boden gefegt und gesaugt werden.
Sobald der Boden glatt und sauber ist, kann mit der gewünschten Oberflächenbehandlung begonnen werden. Da der Boden von Pflegeschichtresten befreit worden ist, kann auch ein völlig anderes Pflegeprodukt verwendet werden. Dieses ist je nach Beanspruchung zu wählen.